Schulausflug nach Prag
Die
Klassenfahrt dauerte nur wenige Tage. Eine kurze sommerliche Kultur-Reise ins Ausland
zum Ende der neunten Klasse sollte sie sein. Doch, für mich wurde sie zur Entdeckung-Reise
einer ganz anderen Art. Ich habe einiges in mir selbst entdeckt. In Prag, in
der Heimat Kafkas, habe ich mich verwandelt. Auf der Hinreise betrat ich den
Bus unschuldig. Drei Nächte danach kam ich als Sünderin zurück nach Hause. Anders
als der berühmte Josef K., erwach ich nicht als Käfer. Ich sehe nach wie vor hübsch aus. Ich
bin halt kein schüchternes und etwas zurückhaltendes Mädchen mehr. Sondern ein freches
Ding, das es mit zwei Boyfriends treibt. Und schämt es sich nicht.
Wer
bin ich? Eva-Maria Zimmerman, mit einem
Durchschnitt von 1,3 eine Muster-Gymnasiastin, jedoch keine Streberin. Ein
Meter siebenundsechzig groß, schlanke Figur, lange Beine, dünne Ärmer, spitze Brüste. Meine
beste Freundin nennt mich Ameise. Wenn wir streiten, heiße ich Gerippe, weil
ich eben lauter Haut und Knochen bin. Die Jungs mögen mich. Was ich mit meinem Mini-Busen nicht schaffe, hole ich mit Lächeln auf. Und zu küssen habe ich
auch schon längst gelernt, vor gut zwei Jahren. Bloß, seitdem habe ich es nicht
praktiziert, immer in jemand falschem verliebt und zu scheu, meine Gefühle preiszugeben. Bis ich an dem Schulausflug nach Prag teilnahm.
Es
fing schon im Reisebus an. Eine halbe Stunde vor dem Grenzübergang. Wolfgang
kam zu mir und Caroline. Er flüsterte ihr ins Ohr, dass er kurz mit mir
sprechen musste und ob sie mit ihm Platz tauschen wollte. Mein liebes Carolinchen.
Sie zwinkte mir vielsagend zu, nahm ihr neuestes Manga-Heft in die Hand und
ging drei Sitzreihen nach vorne zu Minh. Ja, so wie Caroline und ich
Nachbarinnen und seit eh und je untrennbare Best Friends Forever sind, so auch
Minh und Wolfie Haus an Haus wohnen und machen alles zusammen, Mädels anmachen
inklusive.
Als
sich Wolfie neben mir setzte, spürte ich sofort Schmetterlinge im Bauch mit den
Flügeln flattern. Ausgesprochen gut sieht er aus, der Wolfie. Und mit Mädels
kennt er sich aus. Er weiß immer was Lustiges zu erzählen und denkt nie nicht
lange nach, ob er um einen Tanz bitten sollte. Mit dem Loben und am Arm
streichen zögert er auch nicht, wenn ihm jemand gefällt. Und er küsst heimlich.
So sind zumindest die Gerüchte über ihn, die er auch selbst kleinlaut
verbreitet. Ach, mit wem auch nicht sollte er sich schon geküsst haben! Eine
Hälfte des weiblichen Teils unserer Klasse – und wir sind zwanzig Mädels
gegenüber nur sieben Jungs – müsste es wohl sein. Zumindest die Hälfte. Zwei
von hätte er sogar entjungfert, doch dafür haben wir keine Beweise. Ein Gott
der Liebe ist er, der Wolfie. Keine würde ihm nein sagen, sollte er um einen
Kuss bitten.
Wolfie,
Minh, Caroline und ich sind ziemlich gute Freunde. Ab und zu treffen wir uns zu
viert bei mir oder bei Caroline, um zu plaudern oder zusammen Hausaufgaben
machen. Wolfie und Caroline muss auch oft geholfen werden. Mathe ist dann meine
Sache, Minh weißt alles über Deutsch und kann sein Wissen prima weitergeben. Über
Wolfies Liebesangelegenheiten, seine Dates und ins Kino gehen bin ich also auf
dem Laufenden. Minh nimmt halt kein Blatt vor dem Mund und Wolfie kann oder
will ihm nicht widersprechen. Dieser lasche Umgang mit der Intiminformation gilt
aber nicht, wenn das Verhältnis etwas mehr als nur ein Küsschen bedeutet.
Sollte Wolfie mal jemanden ins Bett gekriegt, würde er keinem von uns, auch
nicht seinem besten Freund, kein Wort davon erzählen. Dies würde seine
Prinzipien verletzen. Und uns, mich zumindest, machte diese Geheimtuerei noch
mehr neugierig. Ohne Zweifel beflügelt sie meine Fantasie.
Umso
mehr, dass vor genau zwei Jahren ich selbst zeigte ihm meine Brüste. Nicht nur
ich und nicht ihm alleine – wir waren zu viert – aber ohne seine Ermunterung
hätte ich meine Bluse bestimmt nicht hochgezogen. Wir hockten in meinem Zimmer und
wie üblich trieben irgendwelchen Unfug. Wir stritten kurz über etwas, was
Anlass zum gegenseitigen Kitzeln gab. Als wir nach zwei Minuten Schlacht tief
atmeten, sagte Wolfie lachend, er hätte ein braunes Fleckchen auf dem Carolinchens
linken Busen mal gesehen. So eine Unverschämtheit! Er hätte sie im Schwimmbad
heimlich beobachtet. Er bluffte nicht. In der Tat hat sie einen Leberfleck
direkt unter der Warze. »Es ist ungerecht. Ich habe deine Brüste gesehen und
der Minh nicht. Er hat überhaupt noch nie nackte Titten gesehen.« »Doch, als
ich im Frühjahr in Vietnam war…« - versuchte Minh
die Tatsachen zu berichtigen, aber Wolfie unterbrach ihn schroff sofort. »Sei
still, Minh! Sie ist gerade dabei sich auszuziehen und du machst alles kaputt
mit dem blöden Gerede. Willst du sie nicht ohne BH sehen?« Caroline war aber
schon ganz egal, was Minh alles wollte oder nicht wollte. Sie zog ihr Hemd aus
und, dem Wolfie gespannt in die Augen schauend, führte sie beide Arme hinter ihren
Rücken und öffnete den Büstenhalter. Vier Augen starrten auf ihre üppigen
Schätze. Dann ich war dran. »Los, Eva. Zeig ihnen, was du da hast!« Ich lass
sie nicht lange warten. Ich zog mein Blüschen über den Kopf und somit meine
Flachlandschaften schamlos auf Tageslicht setzte. Wir ließen die Jungs uns die
Brüste befühlen, stolz und glücklich, dass sie sich für unsere wachsenden
Körper interessierten und froh, dass diese Kuscheleien keinerlei Konsequenzen
an sich zogen. All das war nur ein einmaliges Experiment und nichts mehr als
das. Wir blieben einfache Freunde. Mit den eventuell geweckten erotischen
Gedanken musste jeder von uns alleine zurechtkommen. Ja, in den letzten zwei
Jahren habe ich nicht einmal, und nicht zwei oder sogar drei sondern Zig male
von Wolfie und Minh fantasiert. Die Erinnerung an diesen Tag vor zwei Jahren
macht mich immer feucht.
Kurz
danach, in Sommerferien auf der Insel Sardinien küsste mich ein Junge vom
Nachbarbungalow mal auf den Mund. Er wiederholte den Kuss, als wir abends zu
zweit am Strand spazierten, selbstverständlich Hand in Hand wenn keine Eltern
in der Sichtweite waren. An einem anderen Tag drückte er mal endlich seine
Zunge zwischen meine Lippen und lange führte sie um meine Zunge rum herum.
Leider mussten wir schon am nächsten Tag heim fliegen, ich nach Deutschland,
mein Geliebter nach Polen. Von dieser Sommerliebe blieb mir nur ein vager
Nachgeschmack Jureks nassen Lippen und Zunge sowie das Nachgefühl seiner
starken Hände an meiner Taille und überall dort, wo er mich berührte, die sehr
schnell verblassten. Sonst hatte ich keinen Freund. Ich war eher scheu und
zurückhaltend. Bis vor ein paar Tagen.
Wolfie
lächelte süß und schelmisch, wie nur er alleine lächeln kann. »Wie sagt man auf
Tschechisch, dass jemand heute sehr geil aussieht?« fragte er, als er meinen
Sprachführer für Tschechisch auf meinem Schoß liegen merkte. »Nevím« antwortete
ich fröhlich. »Ich bin noch nicht soweit. Und wem willst du schmeicheln?« »Du
bist wunderschön, Eva.« meinte er und musterte meinen Körper, besonders viel
Aufmerksamkeit schenkend meinen Knien und dem Hals. Ich hatte mein Lieblingssommerkleid
an, rosafarbiges, mit flachem tief gesetztem Schlitz und dünnen Schulterriemen.
Wolfie guckte auf den oberen Rand des Kleides, wo er auch meinen Büstenhalter
vermuten konnte. Vom richtigen Blickwinkel konnte er sie auch ganz gut sehen. Steife
Körbchen gefüllt mit dickem Schwamm standen manchmal ein bisschen vom Leib ab. Besonders
im Sitzen werden Brüste nicht immer perfekt umhüllt. Ich wusste genau, dass
Wolfie beim längeren Betrachten durchaus gute Chance hatte die Brustwarzen zu
erblicken und ich gönnte ihm diesen Anblick. »Danke, Wolfie.« kniff ich mein
linkes Auge zusammen. »Warst du schon mal in Prag oder irgendwo sonst in dem
Osten?« fragte ich. Außer in Kroatien ist er in keinem slawischen Land gewesen.
Trotzdem konnten wir uns eine Weile über vergangene Sommerferien wo auch immer
in der Welt unterhalten.
»Eva,
der Minh wollte, dass ich dich etwas frage.« kam Wolfie endlich zur Sache. »Was
denn? Kann er mich nicht selbst fragen? Ich beiß doch nicht. Oder?« »Ach, nee.
Du kennst ihn ja, Eva. Manchmal ist er so komisch. Schüchtern und so. Er hat
Angst, dass du ihm einen Korb gibst.« »Was?« schrie ich, da ich kaum glauben
konnte, dass es ernst gemeint war. Einige Köpfe haben sich in unsere Richtung
umdrehen müssen. Bloß am Fenster sitzend konnte ich die Gesichter nicht sehen. »Er
will wissen, ob du ihn daten würdest, wenn er dir einen Antrag macht.« »Was?
Seid ihr nicht so kindisch!« reagierte ich mit theatralisch mit Empörung. »Ich
dachte, wir wären gute Freunde und jetzt macht er so was. So ne Kinderei. Du
hättest mich nicht fragen sollen. Man muss schon ein bisschen Mut haben und
Vertrauen, wenn man mit einem Mädel ausgehen will. Oder meinst du anders?« Somit
habe ich Minh tatsächlich einen Korb gegeben. Es fiel mir auch einfacher, als
ob er selbst mich zu einem Date geboten hätte. Ich habe ihn ja so gern.
Wolfie
entschuldigte sich in seinem eigenen Namen und auch seitens Minh. Ich versicherte,
dass ich ihnen diese Dümmlichkeit gar nicht übel nehme. Um ehrlichkeitshalber
zu gestehen, dass ich anders geantwortet hätte, wenn die Jungs umgekehrt ihre
Rollen verteilt hätten und statt Minh sein bester Freund der unsichere
Verliebter wäre, war ich nicht brav genug. Nein, verliebt in Wolfie war ich
nicht. Auch jetzt man meinerseits kaum von einer Liebe sprechen. Wenn schon,
dann nur von einer Liebe körperlicher Natur. Er reizt mich rein biologisch.
Wenn es um Gefühle geht, ist mir Minh eigentlich lieber. Nett, intelligent,
zuverlässig. Ihm fehlt nur die gewisse Glut, die Wolfie viel zu viel abstrahlt.
Er
fing an mich zu trösten. Unnötig, da ich bester Laune war. Er umarmte mich. Er
zog mich an sich, so dass ich mich an seine Schulter anlehnen konnte. In der
Umarmung ruhte seine rechte Hand unter meinem Schlüsselbein. Er kitzelte mich wie
selbstverständlich mit seinen Fingerspitzen entlang meines Brustbeins und
lächelnd flüsterte er mir ununterbrochen unwichtiges Gelabber ins Ohr. Ich sei
sehr hübsch, klug und unausgesprochen lieb. Ich hätte Unmengen an stillen
Bewunderern und heimlichen Verliebten. Er selbst wäre mal in mir total
verknallt gewesen. Alle anderen Mädchen, die er mühelos scharenweise angemacht
hätte, bedeuteten ihm nichts angesichts der reinen Freundschaft, die uns
verbindete. Er schmeichelte mir, ohne darüber denken zu müssen, quasi automatisch,
wie er es an so vielen Labormeerschweinchen geübt hatte.
»Ich
habe dich auch gern.« antwortete ich kurz, indem ich ihm tief in seine Augen
sah. Ich lag keinen Wert auf seine Worte. Das von ihm gesagte war mir ganz
egal. Doch, wären wir nicht unter Mitschüler in einem Bus unterwegs zu einem
Klassenausflug, hätte ich schon längst meine Lippen gegen die seinigen gedrückt.
Ich hatte verdammt Lust ihn zu küssen.
Für
Wolfie war mein momentaner Zustand wohl kein Geheimnis. Er schlich unbemerkt
seine mich umarmende Hand tiefer entlang meines Brustbeins. Mit seinen Fingern
zog er leicht meinen Büstenhalter nach vorne und schaute unverschämt über
meinen Rücken hinweg darunter. Mein Herz klopfte wie verrückt. »Erinnerst du
dich daran, als du mich und Caroline zu Topless sitzen motiviert hast?« sprach
ich mein erstes erotisches Abenteuer an, woran eben Wolfie die erste Geige
gespielt hatte. »Du bist seitdem ein bisschen gewachsen.« lächelte er und
betrachtete sich meine halb entblößten Brüste noch genauer an, indem er sich
mit seiner Hand half. In einem Augenblick schlich er die Hand seitwärts, um
meinen rechten Busen zu berühren.
Als
er es schuf und ihn unter dem Körbchen meines Büstenhalters in seine Hand nahm,
erschreckte ich vor Scham. Im Gang direkt neben Wolfie stand unser Geschichte-
und Geographielehrer und mit breit aufgemachten Augen glotzte auf mich, überrascht
wohl nicht weniger als ich. Kein winzig kleines Lächeln war seinem Gesicht zu
entnehmen. Offensichtlich ließ siech seine beste Schülerin von einem Gauner
befummeln. Und zwar in einem Schulbus, wo er, der Lehrer, unter anderem für
anständiges Benehmen der Schüler Verantwortung trug. Ich dachte momentan, dass
meine Wangen brennen. Ich schloss meine Augen. Ich spürte, dass Wolfie seine
Hand langsam zurückzog. Ich atmete tief, machte Augen auf und blickte zur Seite
hoch. Vom Lehrer war keine Spur im Gang mehr. »Herr Winzer hat uns erwischt.«
flüsterte ich ängstlich, nachdem ich mich rasch aus der Umarmung von Wolfie
befreite. »Er sagt niemandem was darüber.« Ob es der Lehrer weitersagt oder
nicht interessierte mich jedoch am allerwenigsten. Aufgeregt brüllte ich stumm:
»Geh zu Minh zurück, bitte! Du sollst gehen!«
Strahlend
war das Gesicht Carolines, im Gegensatz zu meinem. »Wo ist dein Manga?« fragte
ich barsch. »Ich habe es dem Minh geschenkt.« antwortete sie glücklich, ohne den
geringsten Schimmer zu haben welch ein ungeheuer Pech mir zuteilwurde. Sogar
wenn ich ihr gesagt hätte, Herr Winzer wurde ungewollt zum Zeugen eines kleines
Kuschelns von mir, würde sie nicht begreifen, wie es mir deswegen peinlich war.
Ich verlor kein Wort mehr, bis der Bus vor das Zielgebäude ankam.
Herr
Bruno Winzer, seit diesem Schuljahr unser neue Lehrer, ist nämlich kein Lehrer
wie alle anderen. Schon in der ersten Unterrichtstunde, als ich an der Reihe
war mich kurz vorzustellen und in seine braunen Augen sah, spürte ich einen
Funken von ihm an mich und in die Gegenrichtung springen. Schwarze Haare, wacher
Blick, freundliches Gesicht. Warme Stimme, mit der er wortwörtlich alles zu
erklären weiß. Sportliche Figur eines gut aussehendes Studenten und keinen
kauzigen Paukers. Um lange Geschichte kurz zu machen, Herr Winzer wurde halt
zum Stammgast meiner frühnächtlichen Träume. Ich habe mich in ihn verknallt.
Und er seinerseits hat mich auch keineswegs übersehen. Dass ich ihm gefalle,
ahnte ich, spürte mit dem sechsten Sinn, hoffte es. Jetzt weiß ich, dass meine Vermutung
richtig war. Er hatte mich ebenfalls ein bisschen lieber als andere
Schülerinnen.
Es
ist also klar, dass er sich konnte betrogen fühlen, als er mich und Wolfie am
Kuscheln erwischte. Ich schämte mich umso mehr und böse auf mich selbst war,
dass ich gerade ihn, meinen Lieblingslehrer und streng heimlichen
Wunschliebhaber enttäuscht hatte. Den ganzen Rest des Tages war ich schwermutig
und kein Partner für ein lustiges Gespräch. Ich ging früh schlafen, ohne
Caroline, mit der ich das Zimmer im Hostel teilte, die Gründe meiner Trauer
wenigstens annähernd zu erklären.
Am
nächsten Tag fühlte ich mich wieder besser. Wir machten eine lange
Stadtbesichtigung, wobei wir Schüller abwechselnd die Rolle des Stadtführers
übernahmen, indem wir kurze Vorträge über bestimmte berühmte Gebäuden und
Persönlichkeiten auf der Straße hielten. Es gab viele Momente, wann ich den
Blick von Herrn Winzer auffangen konnte. Ich wollte in seinen Augen
untertauchen und sein freundliches alles verstehendes Lächeln aus seinen Lippen
kosten. Mich bei ihm entschuldigen und erklären, dass das was er am Tag vorher
gesehen hatte, alles andere war als er sich dachte.
Wolfie
dagegen hatte ich die Nase voll. Ich tat mein Bestes, um Abstand von ihm zu
halten. Ich wünschte, dass er ganz verschwunden wäre. Er aber hat nichts
verstanden. Er wollte sich unterhalten, ab und zu grapschte mich am Arm,
streichelte den Rücken, wie gewöhnlich eigentlich, als guter Kumpel, ohne dumme
Gedanken unserer Kommilitonen zu erwecken. Trotzdem waren mir seine Nähe und
sein freundliches Verhalten sehr unangenehm. Ich wehrte mich barsch: »Lass
das!« »Du musst mich nicht berühren.« »Störe mich nicht! Lass mich alleine!« und
wisch aus seinen Umarmungen und Streicheln wie beleidigt ab.
Ich
erinnere mich an den Vortrag und lebhafte Diskussion über den meist bekannten
König von Böhmen und gleichzeitig Kaiser der Heiligen Römischen Reiches. Es war
die Rede über seine Ehen und Nachkommen. Jemand bemerkte, dass Karl IV die
meisten seiner Kinder in der letzten, vierten, Ehe gezeugt hatte, und zwar
sechs von insgesamt dreizehn geschichtlich bekannten Kindern von ihm. Die
Gattin war stolze dreißig Jahre jünger als der König. Es stellte sich die Frage
ob und wie der Altersunterschied zwischen Mann und Frau die Fruchtbarkeit bestimmt.
Und selbstverständlich ob wir Fünfzehn- bis Sechzehnjährige damals hätten heiraten dürfen.
»Entsetzlich!« flüsterte manches Mädel. »Stell dir vor, du treibst es mit einem
Fünfunddreißigjährigen.« lachte Wolfie. »Ohne Verhütung.« ergänzte Laura, die
auf alles Schmutzige und Sexuelle steht und sich auch entsprechend kleidet,
sonst ein liebes Mädel, Inbegriff jungfräulicher Unschuld. Nur dem Lehrer war
nicht zum Lachen. Ich merkte sogar, dass sein Gesicht rötlich wurde, was
eindeutig darauf hindeutet, dass er gegen Sex mit einem Teenie-Weibchen nichts hätte.
Eine Chance für mich – lief mir ein Gedanke durchs Gehirn.
Dann
hat Caroline über Liebe und Treue philosophiert. Sie meinte, es hätte keinen
Sinn diese zwei Begriffe zu mischen. Wenn man liebt, fragt man nicht ob man
treu bleibt. Es gäbe keinen Grund dafür. Wenn man treu zu sein versucht oder
Treue von seinem Partner verlangt, gäbe es keine Liebe mehr. Fazit: treu zu
sein wäre ein moralischer Unsinn. »Vielleicht hast du recht, Caroline.«
antwortete der Lehrer mir einen langen sehnsüchtigen Blick schenkend und somit
beendete den abweichenden Meinungsaustausch. »Vielleicht hast du recht,
Caroline.« wiederholte ich flüsternd ein paar Sekunden später. Wenn ich Herrn
Winzer liebe, muss ich mich wegen Wolfie keine Gedanken machen. Und umgekehrt,
liebe ich Wolfie, muss ich mich keiner Untreue dem Lehrer gegenüber beschuldigen.
Ich darf mich mit jedem Gleichalterigen knutschen, mit welchen auch immer ich
will.
Die
Erinnerung an den kompromittierenden Vorgang während der Hinreise gab mir
jedoch keine Ruhe. Abends duschte ich so lange, bis ich alleine in dem
Duschraum blieb. Ich trocknete mich husch, husch, guckte in den Korridor hinein
und als ich feststellte, dass außer mir in der Sichtweite niemand da war, lief
ich auf Zehnspitzen nicht zu meinem Zimmer sondern in die Gegenrichtung. Ich
klopfte leise an die Tür.
»Eva-Maria?«
begrüßte mich Herr Winzer überrascht, aber aus seinem Gesicht konnte ich leicht
ablesen, dass er sich vor allem sehr erfreute, als er mich sah. »Eva, ist etwas
passiert?« fragte er besorgt. Automatisch schaute er in den Korridor hinein, als
ob er etwas zu verbergen hätte. »Nein, Herr Winzer. Ich muss Ihnen etwas
erklären. Und ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.« sagte ich flüsternd,
indem ich ängstlich den Kopf nach rechts und links drehte mit der Hoffnung,
dass mich niemand merkt. »Wofür, Eva?« fragte der Lehrer, ebenso wie ich immer
sichtlicher besorgt. Abendliche Gespräche mit knapp bekleideten Schülerinnen
ist keineswegs ein Verhalten, das einem Gymnasiallehrer zusteht. »Für gestern?«
ich senkte den Kopf »Darf ich reinkommen?« Herr Winzer zögerte einen
Augenblick, aber ich war so fest entschlossen und zuversichtlich, dass er mich
nicht wegschickt, dass ich auf keine ausdrückliche Einladung wartete sondern
einfach einen Schritt nach vorne wagte. Ich schlüpfte zwischen dem Lehrer und
dem Türrahmen, indem ich den Ersteren flüchtig mit meinem Bauch streifte.
»Du
musst dich nicht entschuldigen, Eva. Vielmehr ich bin ich dir eine Bitte um
Verzeihung schuldig.« antwortete Herr Winzer leise mit seiner warmen Stimme,
die ich so sehr mag, indem er mich mit nicht mehr verborgter Interesse
betrachtete. Unter meinem linken Arm trug ich eine Sportbluse. Ich sog sie
gezielt nicht an, um das männliche Auge maximal zu beeindrucken. Ich stand vor
meinem Lehrer in nur einem dünnen lockeren Nachthemd mit langen Schulterriemen
ohne Büstenhalter darunter. Mit meinen Fingern kämmte ich das Haar auf den
Rücken, um meine Schulter und Brustansatz maximal zu enthüllen. Zu diesem Moment
habe ich meine Entscheidung getroffen. Ich wollte den Rubikon überqueren. »Es
war nicht das, was sie denken, Herr Winzer.« »Und was denke ich mir, Eva?«
fragte er unbefangen, lächelnd besserwisserisch. Er hatte aber keine Absicht
mich zu kritisieren und die Gunst der Stunde zu verderben. »Ach, Schwamm
drüber, Eva! Das geht mich gar nicht an.« Um seine Freundlichkeit kräftiger
auszudrücken, streichelte er mir kurz die Stirn. Mit dieser flüchtigen
Berührung und seiner sanfter Stimme erreichte er mehr als Wolfie mit seinem
stundenlangen Gelaber.
»Doch«
sagte ich »Wolfie ist nicht mein Freund.« Die Bluse und Badetuch, die ich unter
dem Arm trug, fielen unbemerkt auf den Boden. Ich schloss meine Augen und
reichte nach die Schulterriemen. Ich schob sie beiseite und lies mein Nachthemd
ein bisschen rutschen. »Evchen, was machst du?« er berührte meine nackten
Schulter, sanft und ruhig. Ich öffnete meine Augen, guckte hinunter auf meine
halbnackten Brüste und lächelte ihm ergeben zu. Ich wollte seine Hände auch
dort spüren. »Evchen, du bist wunderschön.« flüsterte der Lehrer. Er betastete
meine linke Brust aber nur sehr kurz mit der Oberseite seiner Finger. Ich
wollte mehr. »Evchen, bist du sicher?« »Ja!« antwortete ich laut und schlug
meine beiden Arme um sein Hals herum. »Herr Winzer, Entschuldigung!« flüsterte
ich, während meine Brust gegen ihre presste. Sicherlich, brachte ich ihn in
eine gefährliche Lage. Sollte jemand in Kenntnis nehmen, dass er sich von einer
minderjährigen Schülerin verführen lässt, könnte er seine Nachgiebigkeit mit
seinem Job bezahlen, wenn auch nicht ganz schlimmer. »Gefalle ich Ihnen ein bisschen?«
stellte ich die kindischste Frage aller Zeiten.
Erst
dann griff er mich um die Hüfte fest. Er küsste mich auf den Hals, mit einer
Hand zog er mein Nachthemd runter. Und er zeigte mir, wie ich ihm gefiel. Er
beugte sich stark und fing an meine nackten Brüste zu küssen. Er aß sie und
leckte wie ein wildes Tier. Es dauerte nicht lange, aber für mich war das eine
halbe Ewigkeit. In dem Augenblick wollte ich mich ihm gänzlich hingeben. Zum
ersten Mal war ich wirklich bereit.
Er
küsste meine Lippen. Ich bot ihm meine Zunge an, an der er eine Weile
leidenschaftlich lutschte. Er legte mich auf sein Bett hin, vorher mein Hemd
gänzlich von mir ausgezogen zu haben, und küsste mich weiter überall vom Hals
bis zum Unterbauch und den Leisten. Das Höschen aber ließ er unberührt.
»Evchen,
wir dürfen es hier und jetzt nicht treiben.« sagte er sachlich, nachdem er rund
um meine Brüste mit seiner feuchten Zunge schlich. »Ich weiß, Herr Winzer« Auch
mir war klar, dass wir ein bisschen zu weit gingen. Ich hatte meine Lust
überschätzt. Für noch mehr Reize war ich nicht bereit. »Wir sind nicht in der
Schule. Du musst mich nicht Herr Winzer nennen.« lachte er wohlwollend »ich bin
Bruno.« »Und du bist nicht böse, dass ich in dein Zimmer eingedrungen bin,
oder?« Ich reichte meine beiden Arme hoch, um ihn am Nacken zu greifen und zu
mir zu ziehen. »Nein, Evchen. Ich habe dich so lieb.« antwortete er flüsternd,
küsste mich auf die Lippen und seine rechte Hand legte zwischen meine Schenkel.
Er berührte mich kräftig durch das Höschen. Mir wurde als ob ich fliege. »Du
musst schon gehen, Evchen.« wiederholte er einige Male, bevor ich Kraft fand zu
antworten. »Ich komme morgen wieder.«
Auf
schwankenden Beinen erreichte ich mein Zimmer. Caroline lachte: »Na und? Gut
geduscht?« »Ausgezeichnet.« »Ich freue mich für dich. Und will gar nicht
wissen, wo meine liebste Ameise die letzte halbe Stunde verbrachte und mit wem.
Einst weiß ich nur: geduscht hat vor fünfzehn Minuten niemand. Es sei denn in
einer anderen Etage.« »Caroline, bitte, ich kann dir nicht alles sagen.« ich schlüpfte
unter die Bettdecke. Ich musste mir viel überlegen. »Ich dachte, du hast dich
mit dem Wolfie bestritten. Du hast ihn den ganzen Tag wie eine lästige Fliege
behandelt. Was ist eigentlich passiert? Das war im Bus, oder? Hat er dich
beleidigt oder was?« wollte Caroline doch alles wissen. »Nein, er hat mich
nicht beleidigt.« »Ich weiß, Evchen. Er wollte mit dir ausgehen. Hast du ihm
einen Korb gegeben?« lachte sie wieder. »Nein. Ich habe ihm keinen Korb
gegeben.« »Nein? Dann, was ist denn alles los? Sag mir doch, Evchen!« Sie
wollte nicht nachgeben.
Sie
legte sich neben mich und fing an mich mit ihren Fingern zu stechen. Als es an
die Tür klopfte, lagen wir erschöpft nach einer Viertelstunde heftiges Wälzens.
»Wer?« schrie Caroline und lachte. »Wolfie?« flüsterte sie zu mir. »Eher dein
Minh.« konterte ich. »Vielleicht beide?« träumte sie einen Augenblick. Das war
Wolfie. Er wollte wieder mit mir kurz sprechen.
»Ich
bin schon eingeschlafen. Augen zu, Ohren zu. Ich bin gar nicht hier.« sagte
Caroline, indem sie sich auf ihr Bett legte und zur Wand drehte. Wolfie bekam
quasi freie Hand, was mich anzumachen angeht. Er küsste mich auf den Mund.
Leise, geräuschlos berührte er meine Lippen mit den seinen. Ich lass ihn mich
umarmen und über meinen Rücken und beiden Körperseiten mit seinen Händen
langsam streifen. Als ich endlich fragte, was er zu dieser nächtlichen Stunde zu
besprechen hatte, lächelte er schelmisch und drückte mich zart aufs Bett. Er
küsste mich noch einmal, grapschte an meinem Knie und sagte leise: »Ich wollte dir
Gutenacht sagen« Er versuchte noch meine Brüste abzutasten. Dies aber habe ich
nicht erlaubt. »Nein, Wolfie, das machen wir nicht.« Er griff noch einmal.
»Nein! Ich habe nein gesagt!« Ich protestierte entschlossen und schlagend riss
ich seine Hände weg von mir. »O.K. O.K: Ich wollte ja nichts Schlimmes.
Entschuldigung!« gab er nach, enttäuscht und sogar beleidigt. »Wir sind kein
Paar, Wolfie.« erklärte ich leise. »Schon gut. Ich dachte…« er sagte den Satz
nicht zu Ende. »Ich mag dich, aber ich will noch nicht einen Freund haben.«
sagte ich und streichelte ihn am Kinn.
Wir
küssten uns noch einmal für Versöhnung. Als er mich wieder an die Brust fasste,
wehrte ich mich zuerst nicht. Viel mehr genieß ich die zarte Berührung. Er
legte sich mit mir hin, bedeckte uns beide mit der Bettdecke und dafür sorgte,
dass ich ab diesem Moment in Seitenlage lag und er mich umarmend hinter mir.
»Du sollst ruhig liegen.« »Bitte, hör auf!« »Wolfie, bitte!« »Wolfie, nicht
hier.« wehrte ich mich jedes Mal, als er immer wieder versuchte meine Brüste zu
befüllen. Nach einer halben Stunde oder auch nach einer ganzen – Zeit habe ich
nicht kontrolliert – schickte ich ihn fort zu seinem Zimmer. Ich war innerlich ziemlich
beeindruckt von seinen steifen Schaft, den ich die ganze Zeit auf meinen Hinterteil
und Oberschenkel spürte. Den Jungen durfte ich es aber nicht merken lassen. Mit
dem Eindruck musste ich mich selbst auseinandersetzen.
Ich
konnte lange noch nicht einschlafen. Caroline auf dem Nachbarbett auch nicht.
So kam sie mal zu mir und wir ruhten einfach schweigend zusammen. Zwei beste
Freundinnen eben.
Morgens
bat ich Wolfie mich in Ruhe zu lassen: »Du kannst mir Gutenacht sagen, aber,
bitte, du sollst nicht den ganzen Tag hinter mich laufen. Mach mal was
anderes.« Froh war nicht, aber er folgte meiner Bitte. Er schloss sich Minh und
Caroline an und ich blieb den ganzen Tag lang praktisch alleine. Ich konnte
wieder von Bruno träumen und seine Blicke fangen.
Nach
dem Duschen besuchte ich Bruno wieder. Heimlich, wie am Vorabend. Nur im
Korridor anständiger bekleidet. »Bedauerst du nicht, dass wir uns gestern
geküsst haben?« fragte ich kokett. »Sollte ich bedauern?« antwortete er mir
einer Widerfrage. Wir fangen an zu kuscheln. Zuerst stehend, indem wir alle
Kleidungstücke außer Unterwäsche nacheinander auszogen. Dann setzte er mich auf
seinen Schoß, ihm zugewandt, mit gespreizten Beinen. Wir küssten uns und ich
spürte ihn mit meiner weichen Stelle. Diese Berührung war wortwörtlich
atemberaubend. »Bruno, ich habe noch nie so etwas erlebt.« flüsterte ich. »Ich
gehe davon aus, Evchen.« erwiderte er und richtete seine Lippen auf meine
Brustwanzen. »Ich liebe deine Tittchen« Er knabberte sie, knusperte und
lutschte. Und der Druck seines harten Teiles auf meine unteren Lippen wurde
immer stärker. »Wir können es machen, wenn du willst.« schlug ich endlich vor,
wenn mein Verstand schon ganz weit weg weilte. »Ich denke, das wäre zu schnell.
Du sollst dir es noch überlegen.« löschte er ein bisschen meine Rauschstimmung.
Gleichzeitig steigerte er noch mein Vertrauen, obwohl es kaum Raum nach oben
gab. »Ich liebe dich, Bruno. Danke für alles.« Für seine Zuneigung,
Sexunterricht und Diskretion bin ich ihm in der Tat sehr dankbar. Und dafür,
dass er mich nicht skrupellos gefickt hat, obwohl es eigentlich sein gutes
Recht war.
Zum
Ende der Kuscheleien legte er mich auf den Rücken. Er schlich seine Hand unter
mein Höschen und lernte meine unteren Lippen kennen. Mit seinen Fingern
erkundigte er gründlich die Öffnung, erforschte alle Besonderheiten dieser
warm-feuchten Gegend, dieses Geysirs. Während der Untersuchung erlebte er sogar
ein kurzes Erdbeben. Danach musste ich noch einmal duschen.
Als
ich ins mein Zimmer zurückkam, Caroline lag schon in ihrem Bett und lauschte
Musik aus Kopfhörern. Sie wartete geduldig aber voller Spannung. »Wo warst du
ohne mich, Evchen? Hast du die Jungs getroffen?« begrüßte sie mich
vorwurfsvoll. Meine verlängerte Abwesenheit war halt verdächtig. »Nein. Wo
sollte ich sie denn treffen?« verstand ich Caroline nicht ganz. Und in just
diesem Moment, als ich zu klären versuchte, was sie meinte, klopfte es an der
Tür. Caroline war sofort auf ihren Beinen. »Kommt rein!« Das Zimmer betraten
die beiden unseren Freunden. Wäre ich bei Bruno zwei Minuten länger geblieben
gewesen, gäbe es eine Katastrophe.
Dieser
Nacht, der letzten Nacht des Schulausfluges, entblößten wir uns alle vier bis
zu Höschen und Unterhosen. Wie vor zwei Jahren präsentierten ich und Caroline
unsere gewölbten weichen Körperteile. Meine etwas kleiner, ihre hervorragend. Wir
gingen paarweise schlafen und ließen die Jungs uns küssen. Überall und so lange
sie wollten. »Du sollst mich nicht falsch verstehen. Wir sind nach wie vor nur
Freunde.« beteuerte ich zig male, somit Caroline und Minh anfingen zu lachen, wenn
ich mit dem Wiederholen dieser Bedingung nicht aufhören wollte.
In
einer Stunde habe ich mein erstes Date mit Wolfie. Er wird mir seinen
Lieblingsort am naheliegenden Bach zeigen. Ich weiß wo es ist. Man sieht dort
oft genug junge Pärchen. Eine ein bisschen abseits gelegene Wiese bietet ein perfektes
Ambiente für romantisches Knutschen. Morgen um acht ist Geographieunterricht. In
der Pause gebe ich Bruno heimlich einen Brief. Ich sollte… Ich will… Ich muss
mich mal entscheiden. Aber, diese Entscheidung fällt mir schwer. Vielleicht bin
ich gar nicht verwandelt? Oder war die Verwandlung nicht nachhaltig?
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